Lewitzer in Budapest
Pferde nach Ungarn exportieren, das ist wie Eulen nach Athen tragen, das geht nicht. Es geht, und wie!
Es war Liebe auf den ersten Blick. "Diese Ponys möchte ich für meine Kinder in Budapest" erkannte Herr Dr. Peter Edvi bei seiner ersten Begegnung mit Lewitzern auf der Pferdemesse in Hannover in 2006. Der Wunsch wurde Programm und es ging auf die Suche. Es sollten Stuten werden, damit sie in die bestehende Herde passen; nicht zu groß, damit die Therapeuten die Kinder auf den Pferden gut erreichen und dann das Wichtigste: geeignet für das Therapeutische Reiten. Die Reise ging weit durchs Lewitzerland und man mußte erkennen, das die Auswahl garnicht so groß ist. Die einen sind zu groß, andere zu temperamentvoll und da wollten manche "sturen" Züchter einfach ihre schönen Zuchtstuten nicht verkaufen. Schließlich gingen drei Stütchen auf die Reise und die Arbeit konnte beginnen.
Die zwei gescheckten Stuten waren schon geritten und wurden wegen ihrere Farbe und ihrem Wesen mit Begeisterung von den Kindern begrüßt. Die kleine Fuchstute Shalima wurde eigentlich "nur" als Begleitung für die große Schwester Scarlett mitgekauft und besticht durch ihre Art und Geduld mit den behinderten Kindern, eben ein echter Lewitzer.
Um den Ansprüchen in der Therapie zu genügen, werden die Pferde fast zwei Jahre ausgebildet. Da zeigt sich dann, wer endgültig dieser Arbeit gewachsen ist und viele Jahre den behinderten Kinden Hilfe und Freude sein kann. Das Reitzentrum dient auch national und international als Ausbildungszentrum für Reittherapeuten und die hier gewonnen Erfahrungen werden an anderen Orten in der Therapie umgesetzt. Aufgrund der internationalen Anerkennung der Arbeit des Internationalen Kinderrettungsdienstes genießt auch das Reitzentrum hohes Ansehen und manch Besucher hat nach der Rasse dieser kleinen Schecken gefragt.
Auch die Bereiter sollen gefördert werden und so kam es zur Zusammenarbeit mit dem Landgestüt Celle. Für mehrere Wochen im Jahr fahren die Therapeuten aus Budapest nach Celle.