Historie
Ponyzucht in Ostdeutschland:
Sehr viele der in Deutschland gehaltenen Pferde sind Ponys, die heute immer beliebteren kleinen Warmblüter wie KDR nicht berücksichtigt. Die Tendenz ist steigend, denn immer mehr Freizeitreiter entscheiden sich gegen einen Warmblüter und für einen kleineren Partner auf vier Beinen.
Der Osten Deutschlands wurde geprägt durch die Zucht von Großpferden. Die Kleinpferde waren bis zum 2. Weltkrieg hier, anders als in anderen Europäischen Ländern, wenig verbreitet. Es konnte sich frühzeitig das Shetlandpony durchsetzen und wurde später ergänzt durch Rassen wie Haflinger, Fjordpferd, Welsh, die alle aus Zuchtgebieten im Ausland stammen. Von den östlichen Nachbarn wurden harte, anspruchlose und leistungsfähige Pony, die so genannten „Panjepferde“, Huzulen u.ä, .günstig eingeführt. Eine eigene Zucht im Lande fand nicht statt.
Mit der veränderten Nutzung des Pferdes nach dem Kriege wuchs auch in der DDR der Bedarf kleinerer und anspruchsloser Tiere. Man brauchte Ponys zur Bearbeitung kleiner Privatflächen, für Transporte, für Sport und Freizeit. Die Ponys wurde in vier Rassegruppen unterteilt, die sich nach Größe und äußerer Erscheinung ausrichteten. Nur bei Shetlandponys und Haflingern wurden weiter Reinzucht betrieben. Auf dem VEG Groß Luckwitz konzentrierte man anfangs eine Zucht von Ponys ( s. Bestandsmeldung aus 1957, in der die Namen einiger Stammtiere der Lewitzer erscheinen). Die Ponys aus der Region um Teterow schienen als Ausgangsbasis besonders geeignet, es waren viele Schecken darunter. So kommt es, dass auch viel Haflinger- und
| |
Shetlandponyblut in unseren Lewitzern fließt.. Zucht benötigt aber viel Zeit, Geschick und Geduld. Nach einiger Zeit wurden die Bemühungen um eine eigene Ponyzucht in der DDR in der VEG GRoß Luckwitz abgebrochen und die Tiere des Bestandes veräußert, leider vielfach an den nächsten Schlachter. Man beschloß in der Ponyzucht die schon vorhandenen Rassen Shetlandpony und Haflinger zu verwenden und den vorhandenen Bestand an Kleinpferden nur mit diesen Rassen zu veredeln.
Die ersten Bunten:
Es gab aber zu der Zeit Menschen, die sich für diese bunten Ponys weiter einsetzten und sogar eine Zucht aufbauten. Dazu gehörte auch Herr Werner Spengler. Er war mit seiner Zuchtarbeit maßgeblich an der Entwicklung unserer Rasse beteiligt. Schwer behindert aus dem Krieg zurückgekommen, baute er sich in Teterow mit eben diesen zuverlässigen Schecken eine neue Existenz als Fuhrunternehmer auf. Aus seiner kleinen Zucht stammen wichtige Zuchttiere. (Herr Spengler begleitet immer noch interessiert das Zuchtgeschehen.)
An diese Populationen erinnerte sich der Direktor der VEG „Lewitz“, U. Scharfenorth, bei Neustadt-Glewe bei seiner Suche nach Ponys für die Jugend an seinem Gut.
Zunächst wurde eine kleine Zahl von 7 Ponys, überwiegend aus dem Gebiet um Teterow, angekauft. Charakter, Leistungsbereitschaft und besonders die Scheckung begeisterten die Kinder und Jugendlichen des Betriebes. Daher richtete man die Zucht auf die „ bunten Pferdchen“ aus. Mit weiteren gezielten Zukäufen und der Stationierung des ersten Scheckhengstes (und damit Mitbegründer und Stammhengst) “Salto B 385“ aus der Zucht von Herrn Werner Spengler, Teterow, nahm die Zucht ihren Anfang.
Die Landschaft um Neustadt-Glewe gab, wie zuvor schon dem VEG, unserer Rasse ihren Namen: die L E W I T Z E R
Teil 2: weiter
|